Rheinischer Kapitalismus – „Soft oder Hardcore?“

Kein Pressebericht kann wiedergeben was geschieht, wenn Pfarrer Franz Meurer aus Köln zu interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern spricht. So auch bei der Demo von Pulse of Europe Neuwied am Samstag, 1.7.23 auf dem Neuwieder Luisenplatz. 

Die Ankündigung des Themas „Rheinischer Kapitalismus“ hatte viele Interessierte angelockt und selbst die belebte Innenstadt konnte die Aufmerksamkeit der Anwesenden nicht stören. Meurers Persönlichkeit, seine Überzeugungskraft und seine klare, direkte Sprache machten vom ersten Satz an klar, dass der „Armenpfarrer“ aus Köln etwas zu sagen hat. 

Rheinischer Kapitalismus habe keine Anleihen im „Kölschen Klüngel“, wie man vordergründig vermuten könne, mehr in einer rheinisch-offenen Mentalität, besonders in wissenschaftlichen Grundlagen. Meurer zitierte den schottischen Nationalökonom Adam Smith und den französischen Ökonom Michel Albert. Man unterscheide zwischen ei­nem neo­li­be­ra­len-an­glo­ame­ri­ka­ni­schen Ka­pi­ta­lis­mus­ver­ständ­nis und ei­nem werteorientierten Ka­pi­ta­lis­mus, häufig gleichgesetzt mit der frühen sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegsjahre. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Hermann vertrete in ihrer Idee einer „Überlebenswirtschaft“ die These, dass Klimakrise und soziale Krisen nur durch Verzicht und weniger Konsum erreichbar seien. Meurer sieht darin ein grundlegendes Prinzip des Rheinischen Kapitalismus. Weniger ist Mehr.

Die Ankündigung des Themas „Rheinischer Kapitalismus“ hatte viele Interessierte angelockt und selbst die belebte Innenstadt konnte die Aufmerksamkeit der Anwesenden nicht stören. Meurers Persönlichkeit, seine Überzeugungskraft und seine klare, direkte Sprache machten vom ersten Satz an klar, dass der „Armenpfarrer“ aus Köln etwas zu sagen hat.

Rheinischer Kapitalismus habe keine Anleihen im „Kölschen Klüngel“, wie man vordergründig vermuten könne, mehr in einer rheinisch-offenen Mentalität, besonders in wissenschaftlichen Grundlagen. Meurer zitierte den schottischen Nationalökonom Adam Smith und den französischen Ökonom Michel Albert. Man unterscheide zwischen ei­nem neo­li­be­ra­len-an­glo­ame­ri­ka­ni­schen Ka­pi­ta­lis­mus­ver­ständ­nis und ei­nem werteorientierten Ka­pi­ta­lis­mus, häufig gleichgesetzt mit der frühen sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegsjahre. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Hermann vertrete in ihrer Idee einer „Überlebenswirtschaft“ die These, dass Klimakrise und soziale Krisen nur durch Verzicht und weniger Konsum erreichbar seien. Meurer sieht darin ein grundlegendes Prinzip des Rheinischen Kapitalismus. Weniger ist Mehr.

Günter Salz, Aktiver bei der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB), setzte sich kritisch mit der Theorie des Rheinischen Kapitalismus auseinander, die für ihn lediglich eine Spielart des Kapitalismus sei. Die Vertreter des Rheinischen Kapitalismus würden auf individuelles Handeln und „viele kleine Schritte“ verwiesen und nicht zu einer radikalen Kritik am Kapitalismus ermuntert.

Peter Gütler rundete die Inputs des Tages durch seine Erfahrungen als Unternehmer mit der Schlussfolgerung ab, dass ein Unternehmen nur erfolgreich sein könne, wenn es intern und extern auf Kooperation setze. Eine verantwortungsvolle, wohlwollende Personalführung fördere Identifikation mit dem Betrieb und verantwortungsvolle, gewissenhafte Mitarbeit. 

Ist ein Ende des Kapitalismus in Sicht? Ein Ende des Neokapitalismus in seinen rücksichtslosen Erscheinungsformen, präzisiert Franz Meurer und hält einen verantwortlichen, wertebasierten, rheinischen Weg für möglich. Er nennt eindrucksvolle Beispiele aus seiner Arbeit in Vingst und Höhenberg, Kölner Stadtteilen mit großen sozialen Problemen. Und auch kritische Fragen zum Umgang der Kirche mit dem Einsatz ihres Kapitals kontert er mit der Frage „wie willst Du es hören? Soft oder Hardcore?“ Und bleibt keine Antwort schuldig.